Treptow-Köpenick: Bienen und Schafe auf dem Friedhof Baumschulenweg
Im Bezirk Treptow-Köpenick setzt das Straßen- und Grünflächenamt neue Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität um. Ein bemerkenswertes Projekt wurde auf dem Friedhof Baumschulenweg ins Leben gerufen, wo Schafe anstelle von Rasenmähern eingesetzt werden, um die Flächen ökologisch zu pflegen. Diese innovative Herangehensweise ist Teil einer breiteren Strategie, um das Artensterben zu bekämpfen und die Lebensräume für verschiedene Tierarten zu erhalten.
Umnutzung des Friedhofs
Die Umnutzung von Flächen auf dem Friedhof Baumschulenweg, die nicht mehr für Bestattungen benötigt werden, eröffnet neue Möglichkeiten für die Artenvielfalt. Wie das Bezirksamt Treptow-Köpenick berichtet, werden diese Flächen nun Waldbienen und anderen Tieren überlassen. Die Initiative zielt darauf ab, ein harmonisches Umfeld für Flora und Fauna zu schaffen und die friedliche Atmosphäre des Ortes zu wahren.
Die Rolle der Schafe
In einem ersten Pilotprojekt wurden insgesamt neun Rauhwollige Pommernschafe auf dem Friedhof eingesetzt. Diese Form der Beweidung gilt als traditionelle Methode der Landschaftspflege und hat sich als besonders effektiv erwiesen. Die Schafe „mähen“ die Wiesen in einem mosaikartigen Muster, was bedeutet, dass sie die Vegetation schonend zurückschneiden und gleichzeitig die Tierwelt kaum stören. Zu den geschützten Arten, die in diesem Lebensraum gedeihen, zählen Grashüpfer, Bienen, Schnecken, Blindschleichen und Brandmäuse.
Positive Resonanz und Ausblick
Die Nutzung von Schafen zur Pflege der Friedhofsflächen hat bereits positive Rückmeldungen erhalten. Dr. Claudia Leistner, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, betont, dass die Friedhofsverwaltung die Idee sehr schätzt. Der Erfolg des Projekts könnte dazu führen, dass diese Methode auch auf anderen Friedhöfen im Bezirk Anwendung findet. Neben dem Friedhof Baumschulenweg sind auch die Friedhöfe Oberschöneweide und Adlershof in Planung für ähnliche Projekte.
Information für Besucher
Für die Besucher des Friedhofs wurden zusätzliche Schilder installiert, um Informationen über die Schaf-Beweidung bereitzustellen. Die Schilder geben Hinweise darauf, dass die Schafe nicht gefüttert werden dürfen und dass Hunde ferngehalten werden sollen. Um die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten, wird darum gebeten, den Elektrozaun nicht zu berühren.
Nachhaltigkeit und Naturschutz
Die Beweidung durch Schafe trägt nicht nur zur Pflege des Geländes bei, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Der natürliche Lebensraum wird durch die Schafe gefördert, da sie durch ihr Weideverhalten zur Verbreitung von Pflanzenarten beitragen. Samen können sich im Fell der Schafe festsetzen und werden somit an anderen Orten verteilt.
Fazit
Das Projekt auf dem Friedhof Baumschulenweg zeigt, wie innovative Ansätze zur Pflege von öffentlichen Grünflächen und Friedhöfen umgesetzt werden können. Die Integration von Schafen in die Landschaftspflege ist ein Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Stadtbild von Berlin. Die positive Resonanz und die Möglichkeit zur Ausweitung auf weitere Bereiche lassen auf eine erfolgreiche Zukunft dieses Pilotprojekts hoffen.
Quellen
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten des Bezirksamts Treptow-Köpenick sowie weiteren Medienberichten über das Projekt.