Am Freitagabend kommt es im Achtelfinale des DFB-Pokals in der Alten Försterei zum Aufeinandertreffen zwischen dem 1. FC Union Berlin und Eintracht Frankfurt. Im Fokus steht dabei Union-Torhüterin Cara Bösl, die zwölf Jahre das Frankfurter Trikot trug, bevor sie im Sommer nach Berlin wechselte. rbb|24 überträgt die Partie am Freitag ab 18:30 Uhr im Livestream.
Bösls Start in Berlin verlief optimal. Die 27-Jährige sicherte sich sofort den Stammplatz im Tor, musste die wenigsten Gegentore der Liga hinnehmen und hat mit Union beste Chancen auf den Aufstieg. Ihre Leistungen wurden auch von ihren Mitspielerinnen anerkannt, die sie in den Mannschaftsrat wählten.
Obwohl sie sich in Berlin bestens eingelebt hat, wird man Bösl am Freitagabend wohl in ihrem hessischen Dialekt hören, wenn sie auf ihren ehemaligen Verein trifft. Zwölf Jahre lang spielte sie in Frankfurt, zunächst für den 1. FFC und nach der Fusion für Eintracht Frankfurt.
„Ich freue mich auf das Wiedersehen mit allen. Ich bin sehr gespannt auf das Spiel“, wird Bösl von rbb|24 zitiert, sich der Herausforderung gegen den Bundesligisten bewusst.
In Frankfurt war Bösl meist Ersatztorhüterin. Ihren großen Auftritt hatte sie im Januar im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona. Sie wurde zur zweiten Halbzeit eingewechselt und hielt ihr Team mit mehreren Paraden im Spiel. Die Frankfurter Medienabteilung betitelte dies anschließend mit „Barca gegen Bösl“. Frankfurt verlor zwar mit 0:2, doch das Ergebnis fiel besser aus als erwartet.
Womöglich war es diese Leistung, die die Verantwortlichen von Union Berlin auf die 1,73 Meter große Torhüterin aufmerksam machte. Nun, weniger als ein Jahr später, heißt es: Bösl gegen die Börsenstadt.
Eintracht Frankfurt spielt derzeit sehr erfolgreichen Offensivfußball in der Bundesliga und steht in der Tabelle vor dem FC Bayern München, hinter Spitzenreiter Wolfsburg.
„Ich denke, unsere Aufgabe wird es sein, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten und defensiv gut zu stehen“, so Bösl gegenüber rbb|24. „Dann sehen wir, was am Ende dabei herauskommt.“
Auch Union-Trainerin Ailien Poese rechnet mit einem schweren Spiel: „Frankfurt ist eine der stärksten Mannschaften in dieser Saison der Frauen-Bundesliga, sie sind stark im Umschaltspiel.“ Sie hofft auf den Heimvorteil: „Wir spielen in der Alten Försterei, unserem Zuhause, dementsprechend wollen wir alles geben.“
Das Publikum in der Alten Försterei könnte tatsächlich zum entscheidenden Faktor werden. Union Berlin zählt zu den zuschauerstärksten Vereinen im Frauenfußball. Die 6.181 Zuschauer im September gegen den FC Bayern München II stellen einen Zweitliga-Rekord dar.
Eine ähnliche Kulisse und eine gute Tagesform – wie weit könnte das die Unionerinnen gegen Frankfurt bringen? „Ins Viertelfinale“, sagt Bösl lachend. Ob Pokalsensation oder nicht: In Berlin angekommen ist die Torhüterin allemal.
Quellen:
rbb|24: Berlin: DFB-Pokal-Achtelfinale Union gegen Frankfurt: Bösl gegen Barca, Bösl gegen Börsenstadt (Stand: 21.11.2024 14:10 Uhr)