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Vatikan-Fußball-Teams verlieren in Köpenick

Vatikan-Fußball-Teams verlieren in Köpenick

Am vergangenen Samstag fanden in Berlin zwei bemerkenswerte Fußballbegegnungen statt, in denen die Damen- und Herrenmannschaft des Vatikans gegen die vom KSV Johannisthal betreuten Teams antreten mussten. Diese Spiele, die im Käthe-Tucholla-Stadion ausgetragen wurden, waren für beide vatikanischen Mannschaften von historischer Bedeutung, insbesondere für die Frauenmannschaft, die ihr erstes Auswärtsspiel in der Geschichte des Vatikans absolvierte.

Ein unvergesslicher Auftritt

Obwohl das Stadion nicht ausverkauft war, konnten die 202 Zuschauer ein spannendes und freundschaftliches Duell verfolgen. Die vatikanische Frauenmannschaft musste sich jedoch mit einer Niederlage von 0:3 gegen die Auswahl des KSV Johannisthal begnügen. Diese Niederlage fand vor dem Hintergrund statt, dass die vatikanischen Frauen im vergangenen Jahr beim Hinspiel in Rom gegen den Bezirksligisten Pichanga FC ebenfalls drei Gegentore hinnehmen mussten, jedoch einen eigenen Treffer erzielen konnten.

Die Herrenmannschaft und ihre Herausforderung

Im Anschluss an das Frauenmatch trat die vatikanische Herrenmannschaft gegen die gleiche Amateurmannschaft an. Dieses Spiel endete mit einem knappen 2:3 für die Gastgeber, nachdem die vatikanischen Herren im Hinspiel in Rom noch eine deutliche 1:7-Niederlage hinnehmen mussten. KSV-Präsident Elmar Werner, der die Veranstaltung organisiert hatte, äußerte sich zufrieden über den Verlauf der Spiele und bezeichnete sie als „absolutes Highlight“.

Tradition und Eklat im Hintergrund

Die vatikanische Fußballmannschaft hat trotz ihrer begrenzten Größe und Ressourcen eine gewisse Tradition im Sport. Im Jahr 1521 soll im Beisein von Papst Leo X. eine Art Rugbyspiel im Belvedere-Hof stattgefunden haben. Der Vatikan selbst ist kein Mitglied der FIFA oder UEFA, hat jedoch seit 1972 einen eigenen Fußballverband, die Federazione Vaticanese Giuoco Calcio, gegründet. Die Herrenmannschaft wurde zeitweise von Trainerlegende Giovanni Trapattoni betreut.

Die erste Auslandspremiere der Frauenmannschaft im Jahr 2019 in Österreich endete in einem Eklat, als einige österreichische Spielerinnen während der vatikanischen Hymne provokante Botschaften für die Legalisierung der Abtreibung zeigten. Diese Vorfälle führten dazu, dass das Spiel vor dem Anpfiff abgebrochen werden musste. Im Gegensatz dazu gab es in Berlin bei den aktuellen Begegnungen keine derartigen Vorkommnisse.

Die Bedeutung des Sports im Vatikan

Sport spielt eine zunehmende Rolle im Vatikan, wo der Fußball nicht nur als Freizeitbeschäftigung, sondern auch als Möglichkeit zur Förderung des interreligiösen Dialogs und der Gemeinschaftsbildung angesehen wird. Elmar Werner, der Präsident des KSV Johannisthal, hob hervor, dass die Veranstaltung nicht nur sportliche, sondern auch kulturelle Bedeutung hat, da sie eine Brücke zwischen den Kulturen und Religionsgemeinschaften schlägt.

Ein Blick in die Zukunft

Die vatikanischen Fußballmannschaften haben bereits Pläne für zukünftige Begegnungen. So wird für den Sommer ein weiteres Spiel gegen den KSV Johannisthal in Berlin in Aussicht gestellt. Diese Begegnungen sind Teil eines größeren Engagements, das darauf abzielt, den Vatikan im internationalen Fußball sichtbarer zu machen und die Freundschaft zwischen unterschiedlichen Kulturen zu fördern.

Fazit

Die beiden Spiele in Berlin haben einmal mehr gezeigt, dass der Vatikan, obwohl er auf der internationalen sportlichen Bühne klein ist, dennoch bereit ist, sich Herausforderungen zu stellen und sich im Fußball zu engagieren. Die Niederlagen gegen amateurhafte Teams sollten nicht als Rückschlag, sondern als Teil des Lernprozesses und der Entwicklung angesehen werden. Mit der Hingabe und dem Enthusiasmus, die die vatikanischen Spieler und Spielerinnen gezeigt haben, ist zu erwarten, dass sie in Zukunft weitere Fortschritte erzielen werden.

Die Berichterstattung über die Spiele und die Ereignisse rund um den Vatikan bleibt weiterhin spannend, da das Team beabsichtigt, die Tradition und das Erbe des Fußballs im kleinen Stadtstaat fortzuführen.

Quellen: KNA, SID, Domradio

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 in Kategorie: 
Sport

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