Verspätungen, Umleitungen und Zugausfälle

Verspätungen, Umleitungen und Zugausfälle: Stellwerk-Ausfall brachte Bahnverkehr in Berlin durcheinander

Am Mittwoch sorgte eine technische Störung im Stellwerk in Berlin-Rummelsburg für gravierende Auswirkungen auf den Bahnverkehr in der Hauptstadt. Diese Störung, die in der Nacht zu Mittwoch auftrat, hatte zur Folge, dass zahlreiche Züge im Regional- und Fernverkehr umgeleitet oder fielen ganz aus. Besonders betroffen waren die Regionalexpress-Züge, während Fernzüge, wie ICE und IC, über alternative Strecken geleitet wurden.

Die Deutsche Bahn berichtete von Verspätungen von bis zu 20 Minuten. Bei Zügen, die in Berlin-Gesundbrunnen, am Berliner Hauptbahnhof oder in Berlin-Südkreuz starteten, mussten kurzfristig Halte in Gesundbrunnen und Südkreuz entfallen. Stattdessen kam es zu Gleiswechseln am Hauptbahnhof, was die Situation weiter komplizierte.

Betroffene Verbindungen und Umleitungen

Die Störung wirkte sich auf mehrere wichtige Verbindungen aus. Dazu gehörten:

- ICE-Züge von Berlin nach Halle (Saale), Erfurt, Nürnberg und München - ICE-Züge von Berlin nach Braunschweig, Kassel und dem Flughafen Frankfurt (Main) - ICE-Züge nach Leipzig, Erfurt, Frankfurt (Main), Mannheim und Basel in der Schweiz - EC-Züge zwischen Berlin und Frankfurt (Oder), die in Berlin-Lichtenberg endeten, wobei Halte in wichtigen Bahnhöfen wie dem Hauptbahnhof, Ostbahnhof und Ostkreuz entfielen.

Die Bahn teilte mit, dass es anfangs Unklarheiten über die genaue Ursache der Störung gab. Während bei den ICE-Zügen von einer „Reparatur an einem Signal“ die Rede war, wurde im Regionalverkehr auf ein „defektes Stellwerk“ verwiesen. Ein Bahnsprecher informierte, dass es sich um eine Störung handele, Details seien jedoch noch nicht verfügbar.

Zusätzliche Belastungen für die Fahrgäste

Die Fahrplanauskunft zeigte, dass der RE1 nicht über die Stadtbahn fuhr, sondern über Gesundbrunnen umgeleitet wurde und nur an dieser Station hielt. Einige Regionalzüge endeten an entlegenen Stationen wie Wannsee. Zudem wurden die Reisenden in der App dazu aufgefordert, die S-Bahn als alternative Transportmöglichkeit zu nutzen.

Ermittlungen zur Ursache der Störung

Die Deutsche Bahn gab an, dass die Störung frühestens am Mittwochabend behoben sein würde. Die Polizeibehörden schlossen ein politisch motiviertes Vergehen nicht aus, da in der Vergangenheit bereits Anschläge auf Signalkabel in Berlin verzeichnet wurden. Diese Anschläge wurden meist von Linksextremisten verübt, die nie gefasst wurden. Insbesondere die Art und Weise der durchgeführten Aktionen ließ darauf schließen, dass die Täter über Insiderkenntnisse verfügten.

In der gleichen Zeit kam es auch auf den Autobahnen Berlins zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Ein technischer Ausfall in einem Autobahn-Tunnel führte ebenfalls zu Staus, was die ohnehin angespannte Verkehrssituation in der Hauptstadt weiter verschärfte.

Aktuelle Situation und Ausblick

Am Abend des Störungstages konnte die Deutsche Bahn schließlich Entwarnung geben: Die Züge im Regional- und Fernverkehr fuhren wieder auf ihren regulären Routen. Der Grund für die Störung stellte sich als mutwillige Zerstörung eines Signalkabels heraus, was zur Unterbrechung des Betriebs führte. Die Bundespolizei berichtete von mehreren Festnahmen von Verdächtigen, die in der Nacht Kabel gestohlen hatten. Der Zusammenhang zwischen den Kabeldiebstählen und der Störung wird derzeit untersucht.

Die Bahn kündigte an, dass es in den kommenden Tagen weiterhin zu Einschränkungen im Bahnverkehr kommen könnte, da aufgrund des bevorstehenden Besuchs des US-Präsidenten Joe Biden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Hierbei werden zahlreiche S-Bahn-Linien betroffen sein, was die Situation für die Fahrgäste in Berlin weiter komplizieren könnte.

Fazit

Die Störung im Stellwerk in Berlin-Rummelsburg hat einmal mehr die Anfälligkeit der Bahn-Infrastruktur in der Hauptstadt aufgezeigt. Die Kombination aus technischen Problemen und mutwilliger Zerstörung hat zu erheblichen Beeinträchtigungen für die Reisenden geführt. Die Deutsche Bahn und die zuständigen Behörden arbeiten nun daran, die Ursachen und möglichen Sicherheitslücken zu ermitteln, um zukünftige Vorfälle dieser Art zu vermeiden.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel wurden aus verschiedenen Nachrichtenquellen zusammengetragen, darunter Berichte von dpa und dem Tagesspiegel.

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