Ein Wasserrohrbruch in der Seestraße in Berlin-Wedding am Silvesterabend hat weitreichende Folgen. Wie der rbb berichtet, wird die Reparatur der beschädigten, etwa 270 Meter langen Wasserleitung und der dadurch entstandenen Schäden Monate dauern. Die Berliner Wasserbetriebe haben bereits mit dem Austausch der Leitung begonnen. Der Autoverkehr Richtung Westen wird einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet, die Gegenrichtung soll uneingeschränkt befahrbar bleiben.
Die Tramstrecke zwischen Osloer Straße und Virchow-Klinikum ist weiterhin komplett gesperrt, was sowohl die Linie M13 als auch die Linie 50 betrifft. Der rbb meldet, dass die Dauer der Sperrung noch unklar ist. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) untersuchen derzeit die Schäden an Gleisen und Stromversorgung. Ein BVG-Sprecher bestätigte die Notwendigkeit, Gleise und Oberleitungen zu erneuern. Die Wassermassen haben einen Schaltschrank der Stromversorgung weggespült, so die Berliner Wasserbetriebe. Bis zur Wiederherstellung der Strecke hat die BVG einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Der Wasserrohrbruch ereignete sich an einer Hauptwasserleitung, die vom Wasserwerk Tegel in die Innenstadt führt. Die Straße wurde überflutet, und hunderttausende Haushalte in mehreren Berliner Bezirken waren etwa eine Stunde lang ohne Wasser. Betroffen waren laut Berliner Morgenpost unter anderem Wedding, Frohnau, Charlottenburg, Wilmersdorf, Mitte und Kreuzberg. Der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz, erklärte, dass es sich bei der geborstenen Leitung um ein 97 Jahre altes Graugussrohr handelte. Obwohl Grauguss robust ist, kann er durch Bewegungen und Erschütterungen im Laufe der Zeit ermüden. Die genaue Ursache des Bruchs sei wahrscheinlich nicht feststellbar. Die Wasserbetriebe reagierten schnell und isolierten die Leitung vor und hinter der Bruchstelle. Nach etwa einer Stunde war die Wasserversorgung wiederhergestellt.
Trotz der Außergewöhnlichkeit des Vorfalls – "Das sehen auch Fachleute nicht so oft", so der Sprecher der Wasserbetriebe gegenüber der Berliner Morgenpost – betonen die Berliner Wasserbetriebe die generelle Stabilität des Berliner Wassernetzes. Die durchschnittlich 500 Rohrbrüche pro Jahr seien ein historisch niedriger Wert im Vergleich zu dreimal so vielen Brüchen zur Zeit der Wiedervereinigung. Die Wasserverluste durch Rohrbrüche liegen mit drei bis vier Prozent deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Laut Stephan Natz in der Berliner Morgenpost werden Rohre nicht primär nach ihrem Alter, sondern nach Material, Bodenbeschaffenheit und Belastung saniert. "Es gibt viel jüngere Leitungen, die wir austauschen und ältere", so Natz.
Quellen:
- rbb24
- Berliner Morgenpost
- dpa
- stern.de