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ZDF-Film zeigt: So kämpfte sich Eis-Star Kati Witt auch ohne DDR zu Olympia

Der ZDF-Film „Kati – eine Kür, die bleibt“ wirft einen Blick auf die bewegende Geschichte der deutschen Eiskunstläuferin Katarina Witt. Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, wird die Erstausstrahlung des Films im ZDF stattfinden. Das Biopic, das von Odeon Fiction produziert wurde, zeichnet nicht nur Witts sportliche Karriere nach, sondern beleuchtet auch die emotionalen Herausforderungen, mit denen sie und ihre Trainerin Jutta Müller konfrontiert waren, nachdem die DDR nicht mehr existierte.

Katarina Witt ist eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen der Geschichte. Sie gewann zwei Olympische Goldmedaillen, vier Weltmeistertitel und sechs Europameisterschaften. Ihre Karriere beeindruckte viele und machte sie zu einer Ikone des Eiskunstlaufs. Der Film konzentriert sich insbesondere auf ihr Comeback in den 1990er Jahren, als sie nach der Wende für das vereinte Deutschland an den Olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994 teilnahm.

Die Handlung des Films beginnt nach Witts Olympiasieg 1988 in Calgary. Nachdem sie den Leistungssport beendet hatte, zog sie in die USA und wurde dort zu einem Superstar. Doch in Deutschland, in der neuen politischen Realität, wurde sie nach dem Fall der Mauer als SED-Musterschülerin kritisiert. Die Umstellung war für viele ehemalige DDR-Sportler nicht einfach, und Witts Rückkehr auf die große Bühne war voller Herausforderungen.

Die Regisseurin Michaela „Mimi“ Kezele hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur die sportlichen Leistungen Witts darzustellen, sondern auch die inneren Kämpfe, die sie und ihre Trainerin Jutta Müller durchlebten. Müller, die von Dagmar Manzel gespielt wird, wird als eine starke Frau dargestellt, die Witt auf ihrem Weg unterstützt, während beide versuchen, sich in einer neuen Welt zu behaupten, die ihnen die Identität und den Halt entzogen hat.

Die Darstellerin von Katarina Witt, Lavinia Nowak, äußerte sich begeistert über die Gelegenheit, die Eiskunstläuferin darzustellen. Sie bemerkte, dass es eine Herausforderung war, Witts Charakter so authentisch wie möglich darzustellen und dabei auch ihren sächsischen Dialekt zu übernehmen. Ihre intensive Vorbereitung, die das Studium von Witts Interviews, Dokumentationen und ihrem Buch umfasste, zeigt das Engagement und die Hingabe, die sie für die Rolle aufbrachte.

Der Film hat das Potenzial, nicht nur Eiskunstlauf-Fans zu begeistern, sondern auch ein breiteres Publikum anzusprechen, das an Geschichten über persönliche Kämpfe und Triumph interessiert ist. Die Beziehung zwischen Witt und Müller, die in den Fokus gerückt wird, symbolisiert den Kampf zweier Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die sich in einer sich wandelnden Gesellschaft neu orientieren müssen. Die Zuschauer werden mit den emotionalen Herausforderungen konfrontiert, die sich aus diesen Veränderungen ergeben.

„Kati – eine Kür, die bleibt“ wird auch die politischen Spannungen der Zeit aufgreifen. Witts Auseinandersetzungen mit der Stasi und ihre Erinnerungen an die Vergangenheit werden im Film thematisiert. Diese Aspekte tragen dazu bei, ein vollständiges Bild der Herausforderungen zu zeichnen, mit denen sie konfrontiert war, und zeigen, wie wichtig es für sie war, ihre Würde und Identität in einer neuen Realität zu bewahren.

Die Premiere des Films findet auf dem Filmfest in München statt, bevor er im ZDF ausgestrahlt wird. Bereits ab dem 26. September wird der Film auch in der ZDFmediathek verfügbar sein. Die Vorfreude auf die Ausstrahlung wächst, da es der erste Spielfilm ist, der das Leben von Katarina Witt und ihre bemerkenswerte Karriere im Eiskunstlauf behandelt.

Insgesamt bietet „Kati – eine Kür, die bleibt“ eine einzigartige Gelegenheit, die Lebensgeschichte einer der größten Sportlerinnen Deutschlands zu erkunden und gleichzeitig die Zeitgeschichte der 90er Jahre durch die Linse des Eiskunstlaufs zu betrachten. Die Produktion hat sich zum Ziel gesetzt, die Zuschauer emotional zu berühren und gleichzeitig zu unterhalten.

In der heutigen Zeit, in der Themen wie Identität und persönliche Herausforderungen mehr denn je im Vordergrund stehen, wird der Film auch dazu beitragen, das Bewusstsein für die Geschichten von Sportlerinnen und deren Kämpfen zu schärfen. Zuschauer können sich auf eine packende Erzählung freuen, die sowohl die Erfolge als auch die Kämpfe von Katarina Witt und Jutta Müller in den Fokus rückt.

Der Film wird sicherlich viele inspirieren und die Zuschauer dazu anregen, über die Bedeutung von Identität und den Weg zur Selbstfindung nachzudenken. Katarina Witts Geschichte ist nicht nur eine sportliche Erfolgsgeschichte, sondern auch eine Erzählung über Mut, Entschlossenheit und die Kraft von Frauen.

Die Geschichten von starken Frauen wie Witt und Müller sind es wert, erzählt zu werden, und der ZDF-Film wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, ihre Stimmen und Erfahrungen in den Vordergrund zu rücken.

Quellen: ZDF, Der Standard, dpa

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 in Kategorie: 
Sport

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