Berlins 29-Euro-Ticket steht offenbar vor dem Aus. Wie der Tagesspiegel zuerst berichtete und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) bestätigte, plant der Berliner Senat, die Subventionierung des beliebten Nahverkehrsangebots im Frühjahr 2025 einzustellen. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) unterstrich im Mobilitätsausschuss die Notwendigkeit dieses Schrittes und verwies auf die angestrebten Einsparungen von 300 Millionen Euro, die im Sparprogramm von CDU und SPD vorgesehen sind. „Das ist der gesamte Ansatz, der hinterlegt war“, wird Bonde von der dpa zitiert. „Damit wird das 29-Euro-Ticket im Jahr 2025, so wie es heute besteht, nicht mehr bestehen.“

Für die etwa 200.000 Abonnentinnen und Abonnenten des Berlin-Abos, das eigentlich eine Mindestlaufzeit von einem Jahr hat, bedeutet dies eine unsichere Zukunft. Wie genau die Umsetzung des Beschlusses aussehen wird, ist noch offen und wird derzeit zwischen Senat, BVG, S-Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) diskutiert. Senatorin Bonde drängt jedoch auf eine zügige Umsetzung: „Wir werden es schnellstmöglich umsetzen.“

Das seit Juli 2024 gültige Berlin-Ticket, das Fahrten im öffentlichen Nahverkehr innerhalb des Tarifbereichs AB für 29 Euro pro Monat ermöglicht, wurde als Nachfolger des 9-Euro-Tickets und als Berliner Alternative zum bundesweiten 49-Euro-Ticket (Deutschlandticket) eingeführt. Mit dem geplanten Auslaufen des Angebots stehen die Abonnenten nun vor unterschiedlichen Optionen.

Laut Tagesspiegel sollen die Inhaber des Berlin-Tickets automatisch auf das ab Januar 2025 teurere Deutschlandticket (58 Euro) umgestellt werden, es sei denn, sie widersprechen aktiv. Alternativ könnten sie das Berlin-Ticket als reguläres AB-Ticket für 71,40 Euro monatlich weiter nutzen oder ihr Abonnement kündigen.

Eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen wird laut dpa in dieser Woche noch nicht erwartet. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD), die sich zuvor für den Erhalt des 29-Euro-Tickets eingesetzt hatte, betonte den bestehenden Vertrauensschutz für die Abonnentinnen und Abonnenten, die einen Jahresvertrag abgeschlossen haben.

Scharfe Kritik an der Situation kommt von der Linken. Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken, sprach von einem „29-Euro-Ticket-Chaos“ und forderte den Senat auf, die Fahrgäste nicht zu verprellen. Er kritisierte insbesondere die widersprüchlichen Aussagen von Senatorin Giffey und Senatorin Bonde. (dpa, rbb24, Tagesspiegel, tip Berlin)

Veröffentlich am 
November 20, 2024
 in Kategorie: 
Politik

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