Weihnachtsmärkte sind in Deutschland zur Adventszeit ebenso untrennbar verbunden wie Lebkuchen und Glühwein. Angesichts der steigenden Preise fragen sich jedoch viele, ob ein Besuch überhaupt noch erschwinglich ist. All-inclusive-Weihnachtsmärkte, bei denen man einen Pauschalpreis zahlt und dann nach Belieben essen und trinken kann, erscheinen als eine vermeintlich attraktive Alternative. Doch hält dieses Konzept tatsächlich, was es verspricht? Die Berliner Morgenpost berichtete am 19.11.2024 über die Eröffnung eines solchen Marktes an der Spree.

Der All-inclusive-Weihnachtsmarkt am Spreespeicher wirbt mit unbegrenztem Essen und Trinken, weihnachtlicher Stimmung und einem Unterhaltungsprogramm. Gegen einen Festpreis erhält man Zugang zum Gelände und kann an den verschiedenen Ständen nach Herzenslust probieren. Das Angebot reicht von traditionellen Weihnachtsmarkt-Spezialitäten wie Bratwurst und Glühwein über herzhafte Gerichte wie Pulled Pork Burger bis hin zu süßen Leckereien wie Crêpes und gebrannten Mandeln. Zusätzlich werden Aktivitäten wie Eisstockschießen und Baumstammnageln angeboten.

Ist der Eintritt jedoch tatsächlich lohnenswert? Wie Business Insider am 16.12.2022 berichtete, können solche Märkte zwar eine gute Option für Firmenfeiern darstellen, für private Besuche aber weniger attraktiv sein. Das Gelände ist oft kleiner als bei traditionellen Weihnachtsmärkten und bietet weniger Vielfalt. Auch die Atmosphäre kann durch das All-inclusive-Konzept beeinträchtigt werden.

Auch die Welt thematisierte am 19.12.2023 die Kostenfrage. Während auf einem herkömmlichen Weihnachtsmarkt schnell hohe Beträge für einzelne Speisen und Getränke anfallen, bietet der All-inclusive-Markt Kostenkontrolle. Der Festpreis ist jedoch nicht zwangsläufig günstiger als der individuelle Verzehr auf einem traditionellen Markt, insbesondere für Familien.

Ein weiterer Aspekt ist die begrenzte Auswahl an Waren. Wer gerne über den Weihnachtsmarkt schlendert und nach handgemachten Geschenken oder Dekoration sucht, wird hier enttäuscht. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem kulinarischen Angebot.

Die Webseite des Spreespeichers informiert detailliert über das Angebot des All-inclusive-Weihnachtsmarktes. Dort finden sich genaue Preisangaben, die je nach Wochentag und Einlasszeit variieren, sowie eine Übersicht über die angebotenen Speisen und Getränke. Auch die Frage nach veganen oder vegetarischen Optionen wird beantwortet.

Letztendlich hängt die Entscheidung für oder gegen einen Besuch von den individuellen Vorlieben ab. Wer gerne ausgiebig isst und trinkt und Wert auf eine kalkulierbare Kostenkontrolle legt, für den kann das All-inclusive-Konzept durchaus interessant sein. Wer jedoch die traditionelle Weihnachtsmarkt-Atmosphäre mit Kunsthandwerk und individuellen Ständen bevorzugt, wird eher auf einem klassischen Markt glücklich.

Quellen:

- Berliner Morgenpost, 19.11.2024: All-Inclusive-Weihnachtsmarkt öffnet: Lohnt sich das?

- Business Insider, 16.12.2022: Ich war auf einem All-inclusive-Weihnachtsmarkt in Berlin – obwohl das Essen lecker war, werde ich es nicht noch einmal machen

- Welt, 19.12.2023: „All-inclusive“-Weihnachtsmarkt: Ist er die günstigere Alternative?

- Webseite des Spreespeichers: https://weihnachtsmarkt-an-der-spree.de/

Veröffentlich am 
19/11/2024
 in Kategorie: 
Kultur

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