Berlins Kulturschaffende wehren sich weiterhin gegen die Sparpläne des Senats. Am Mittwoch, dem 11.12.2024, demonstrieren sie ab 16:30 Uhr vor dem Roten Rathaus, wie der „berufsverband bildender künstler*innen“ (bbk) Berlin ankündigte. Zeitgleich tagt der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Neben dem bbk und Verdi ruft auch das Aktionsbündnis „Berlin ist Kultur“ unter dem Motto „Ja zu Berlin – nein zum Kaputtsparen“ zu der Kundgebung auf.
Diese Proteste sind Teil einer größeren Protestwelle gegen die geplanten Haushaltskürzungen. Bereits am Donnerstag, den 5.12.2024, protestierten tausende Angestellte von Wohlfahrtsverbänden vor dem Abgeordnetenhaus gegen Einsparungen im Sozialbereich, wie der rbb berichtete. Die Diakonie-Vorständin Andrea Asch bezifferte die geplanten Kürzungen in den Bereichen Gesundheit, Jugend und Bildung laut rbb auf insgesamt 510 Millionen Euro.
Obwohl der Senat einige Kürzungen, wie die 48 Millionen Euro bei der Tarifvorsorge für freie Träger, zurückgenommen hat, herrscht in der Kulturszene weiterhin große Verunsicherung. Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) kritisierte das Vorgehen des Senats gegenüber dem rbb als „grob, schematisch und teilweise über die Köpfe der Betroffenen hinweg“.
Auch bekannte Gesichter der Berliner Kulturszene engagieren sich in den Protesten. Schauspieler wie Katharina Thalbach, Lars Eidinger und Alexander Scheer nahmen an einer Demonstration vor dem Brandenburger Tor am 13.11.2024 teil, wie t-online und der rbb berichteten. Eidinger performte dort unter anderem einen Auszug aus Shakespeares „Hamlet“. Weitere Proteste fanden laut Berliner Zeitung am 8.12.2024 vor der Schaubühne statt, wo Kultursenator Joe Chialo (CDU) den Demonstranten Rede und Antwort stand.
Auch die Berliner Clubszene sieht sich durch die Sparmaßnahmen bedroht. Der rbb berichtet von der Befürchtung der Clubkommission, dass zahlreiche Clubs schließen könnten, da sinkende Besucherzahlen und steigende Kosten die Betreiber dazu zwingen könnten.
Quellen:
- rbb24
- t-online
- Berliner Zeitung
- dpa