Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin, umgangssprachlich auch „Einheitswippe“ genannt, wird voraussichtlich erst 2026 fertiggestellt. Die Berliner Zeitung berichtete am 10. Dezember 2024 unter Berufung auf Kulturstaatsministerin Claudia Roth, dass anhaltende Konflikte zwischen dem Generalübernehmer und dem beauftragten Stahlbauunternehmen zu dieser erneuten Verzögerung führen. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
Der ursprüngliche Fertigstellungstermin für das von Architekt Johannes Milla und der Tänzerin Sasha Waltz konzipierte Denkmal war bereits 2013. Nach mehreren Verschiebungen, unter anderem auf den 3. Oktober 2019 und den 3. Oktober 2022, muss der Termin nun erneut angepasst werden. Derzeit liegt der Knackpunkt im Streit um die Fertigstellung des Sockels und der stählernen Wippschale. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
Im Hintergrund stehen finanzielle Unstimmigkeiten zwischen der Arbeitsgemeinschaft „Milla/Waltz“ und der Stahlbaufirma Heinrich Rohlfing. Rohlfing, zuständig für die Herstellung der 150 Tonnen schweren Wippe, meldete im Februar 2024 Insolvenz an, da nach eigenen Angaben vereinbarte Zahlungen ausblieben. Die bereits fertiggestellte Wippe lagert in Nordrhein-Westfalen und kann aufgrund des Konflikts nicht nach Berlin transportiert werden. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
Kulturstaatsministerin Roth versuchte zu vermitteln, erhielt aber von „Milla/Waltz“ keine ausreichenden Informationen zu den Gründen für die gestiegenen Baukosten und die Verzögerungen. Wie die Berliner Zeitung weiter berichtet, meldete auch „Milla/Waltz“ im Juli Insolvenz an. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
Die Bundesregierung beauftragte einen externen Wirtschaftsprüfer, um die bisherigen Ausgaben und die voraussichtlichen Kosten für die Fertigstellung des Denkmals zu untersuchen. Die Insolvenzverfahren beider Firmen erschweren die Situation zusätzlich. Bisher wurden 17,8 Millionen Euro Steuergelder in das unvollendete Projekt investiert. Vor dem Schloss ist momentan nur der Sockel zu sehen, die Wippe selbst fehlt. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
Chronik der Verzögerungen:
2007: Bundestagsbeschluss zum Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals. Der Entwurf von Johannes Milla und Sasha Waltz gewinnt den Wettbewerb. (Quelle: Förderverein Berliner Schloss, 12.04.2016)
2012: Ausscheiden von Sasha Waltz aus der Planung. (Quelle: Förderverein Berliner Schloss, 12.04.2016)
2013: Ursprünglich geplanter Fertigstellungstermin. (Quelle: Berliner Woche, 03.04.2024)
2016: Finanzierungsstopp durch den Haushaltsausschuss, Projekt vorläufig eingestellt. (Quelle: Förderverein Berliner Schloss, 12.04.2016)
2017: Wiederaufnahme des Projekts durch Beschluss des Bundestages. (Quelle: Bürger in Bewegung)
2018: Finanzierungsgenehmigung durch den Haushaltsausschuss. (Quelle: Berliner Woche, 03.04.2024)
2019: Geplante Eröffnung zum 30. Jahrestag des Mauerfalls scheitert. (Quelle: Berliner Woche, 03.04.2024)
2022: Weitere Verzögerungen, unter anderem durch den Bau der U-Bahnlinie 5. (Quelle: Berliner Woche, 03.04.2024)
2024: Insolvenzen der beteiligten Firmen verursachen erneute Verzögerungen. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
2026: Voraussichtlicher neuer Fertigstellungstermin. (Quelle: Berliner Zeitung, 10.12.2024)
Quellen:
- Berliner Zeitung, 10.12.2024
- Berliner Woche, diverse Artikel
- Förderverein Berliner Schloss e.V., diverse Artikel
- Bürger in Bewegung, offizielle Website des Denkmals