Am Donnerstag, den 21. November 2024, führte die Polizei in Berlin-Spandau eine umfassende Drogenrazzia durch. Bei der Durchsuchung von fünf Objekten stellten die Beamten etwa sieben Kilogramm Kokain sicher, wie die Berliner Staatsanwaltschaft der Deutschen Presseagentur (dpa) bestätigte. Auch die Märkische Oderzeitung (MOZ) berichtete über den Drogenfund. Ein 44-jähriger Mann wurde festgenommen. Er und ein 28-jähriger Komplize sollen über den verschlüsselten Messengerdienst Encrochat mit Drogen gehandelt haben.
Die Razzia war der Höhepunkt langwieriger verdeckter Ermittlungen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Gegen den 44-Jährigen bestand bereits ein Haftbefehl. „Die Zeit“ berichtete, dass der Hauptverdächtige im Jahr 2020 mutmaßlich mehrere Kilogramm Kokain und Cannabis erworben und weiterverkauft haben soll. Die B.Z. ergänzte, der Hauptverdächtige gehöre einer türkischen Großfamilie an. Ungefähr 70 Polizisten, unterstützt von Hunden und Zollbeamten, waren an dem Einsatz beteiligt.
Zusätzlich zu dem Kokain beschlagnahmten die Behörden diverse Tabletten, Testosteron, mehrere tausend Euro Bargeld und eine Schusswaffe. Ein teurer Sportwagen, laut B.Z. ein Jaguar, wurde ebenfalls sichergestellt. Die beiden Männer werden nun wegen Drogenhandels sowie Verstößen gegen das Arzneimittel- und das Anti-Doping-Gesetz belangt.
Der Fall unterstreicht die Bedeutung von Encrochat im organisierten Drogenhandel. Wie „Die Zeit“ und der „Stern“ berichten, gelang es Ermittlern in Frankreich und den Niederlanden bereits 2020, die Encrochat-Software zu knacken. Dies führte europaweit zu zahlreichen Verhaftungen, vor allem in Deutschland, mit Schwerpunkt in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bremen.
Der rbb berichtete am gleichen Tag über die wachsende Problematik der sogenannten „Kokstaxis“ in Berlin und die damit verbundenen Schwierigkeiten für die Polizei. Die Sicherstellung von sieben Kilogramm Kokain in Spandau stellt zwar einen Erfolg im Kampf gegen den Drogenhandel in der Hauptstadt dar, verdeutlicht aber gleichzeitig auch das Ausmaß des Problems.
Quellen:
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- Märkische Oderzeitung (MOZ) vom 21. November 2024
- Deutsche Presseagentur (dpa)
- Die Zeit vom 21. November 2024
- B.Z. vom 21. November 2024
- Stern vom 21. November 2024
- rbb24 vom 21. November 2024