Am Donnerstagabend, gegen 20:20 Uhr, kam es zu einer Explosion auf dem Gelände des Polizeiabschnitts 12 in Berlin-Wittenau. Während eines Routinekontrollgangs wurden ein Polizist und eine Polizistin durch die Detonation eines unbekannten Objekts am Zaun des Geländes verletzt. Der Polizist erlitt schwere Gesichts- und Augenverletzungen, während seine Kollegin ein Knalltrauma erlitt. Wie die Berliner Polizei über X (ehemals Twitter) bekannt gab, besteht für beide keine Lebensgefahr. BILD berichtet, dass der Polizist noch in der Nacht operiert wurde. Am Freitagmorgen teilte die Polizei mit: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist es möglich, dass die Detonation durch unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik verursacht wurde.“
Die dpa meldet, dass das Kriminaltechnische Institut den Tatort untersucht. Ob ein Zusammenhang mit Silvesterfeuerwerk besteht, ist noch ungeklärt. Ein Polizeisprecher konnte laut dpa am Abend auch die Frage nach einem gezielten Angriff nicht beantworten. Derzeit wird nach keinen Verdächtigen gefahndet. Auch rbb24 berichtet, dass die Beamten auf einem regulären Sicherheitsgang waren und die Ursache der Explosion noch unklar ist.
Der Vorfall ereignet sich, wie der SPIEGEL berichtet, inmitten der Diskussionen um ein generelles Feuerwerksverbot in Berlin. Aktuell werden im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) über 40 Personen mit schweren Verletzungen durch Silvesterfeuerwerk behandelt. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat sich bereits für sogenannte „Pyroerlaubniszonen“ ausgesprochen. Auch Vasili Franco, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, spricht sich laut SPIEGEL für ein umfassendes Böllerverbot in der Hauptstadt aus.
Stephan Weh, der Berliner Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), zeigt sich laut BILD bestürzt über den Vorfall und fordert höhere Investitionen in die Sicherheit von Polizeiabschnitten, unter anderem durch Videoüberwachung des Außengeländes.
Quellen:
-
- dpa
- rbb24
- BILD
- SPIEGEL
- Antenne Bayern
- ZDF