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Friedrichshain-Kreuzberg: Asphalt in der Ruhlsdorfer Straße entsiegelt, mehr Platz für Bäume

In einem bedeutenden Schritt zur Verbesserung des urbanen Lebensraums in Friedrichshain-Kreuzberg wurde der Asphalt in der Ruhlsdorfer Straße an mehreren Stellen entsiegelt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, das Wachstum von Bäumen zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen.

Hintergrund der Maßnahme

Die Ruhlsdorfer Straße, eine kurvenreiche Zufahrt nahe der Amerika-Gedenkbibliothek, hat in den letzten Jahren unter den Herausforderungen des städtischen Lebens gelitten. Die Wurzeln von 18 Bäumen, darunter Japanische Schnurrbäume, hatten nicht genügend Platz und drückten den Asphalt hoch, was zu Stolperfallen für Fußgänger und einer unebenen Fahrbahn für Autos und Radfahrer führte. Laut dem Bezirksamt war diese Maßnahme notwendig, um die Bäume zu retten und gleichzeitig die Gehwege sicherer zu gestalten.

Entsiegelung und ihre Vorteile

Die Entscheidung, Asphalt zu entfernen, ist Teil eines umfassenderen Plans zur Renaturierung städtischer Flächen. Der Verkehrs- und Umweltstadtrat Annika Gerold (Grüne) erklärte, dass durch die Erweiterung der Baumscheiben mehr Raum für die Wurzeln geschaffen wird. Dies ist entscheidend für das gesunde Wachstum der Bäume. „Wenn wir das nicht tun, müssten wir einige der Bäume fällen“, fügte sie hinzu. Die Entsiegelung ermöglicht es den Wurzeln, sich auszudehnen und zu wachsen, was letztlich die Stabilität der Bäume erhöht.

Umfang der Maßnahme

Für die Entsiegelung müssen 37 Parkplätze weichen. Dies mag für einige Anwohner eine Einschränkung darstellen. Jedoch wird die Maßnahme als notwendig erachtet, um die Sicherheit auf den Gehwegen zu verbessern und den Bäumen ein gesundes Wachstum zu ermöglichen. Außerdem wird durch die Erweiterung der Flächen für die Bäume mehr Regenwasser aufgefangen, wodurch die städtische Kanalisation entlastet wird.

Innovative Lösungen für die Umwelt

Im Rahmen des Projekts werden auch sogenannte „grüne Gullys“ installiert. Diese dienen dazu, Regenwasser zwischenzuspeichern und nur bei Starkregen in die Kanalisation abzugeben. „Wir sind der erste Bezirk, der diese grünen Gullys umsetzt“, so Annika Gerold. Diese innovative Lösung wird nicht nur das Wachstum der Bäume unterstützen, sondern auch dazu beitragen, die Überflutungsgefahr in der Straße bei starkem Regen zu reduzieren.

Begleitende Maßnahmen und Monitoring

Um sicherzustellen, dass die Bäume nach der Entsiegelung weiterhin stabil bleiben, werden zusätzliche Monitoring-Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören Zugversuche an den Schnurrbäumen sowie die Installation von Bodensensoren zur Überwachung der Bodenfeuchtigkeit. Die Ergebnisse dieser Studien werden wichtige Erkenntnisse für zukünftige Projekte liefern, die ähnliche Herausforderungen in der urbanen Landschaft angehen.

Finanzierung und Kosten

Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf etwa 160.000 Euro, die aus der baulichen Unterhaltung des Bezirks finanziert werden. Die geplante Bepflanzung der Baumscheiben wird durch Mittel aus Naturschutz-Ausgleichsmitteln unterstützt.

Fazit

Die Entsiegelung des Asphalts in der Ruhlsdorfer Straße ist ein Beispiel für die Bemühungen, das städtische Grün zu schützen und gleichzeitig die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern. Während die Maßnahme kurzfristig einige Einschränkungen für Autofahrer mit sich bringt, wird sie langfristig dazu beitragen, die Umweltbedingungen für die Bäume und die Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg zu verbessern.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten und Pressemitteilungen, unter anderem von der FUNKE Medien Berlin GmbH und Informationen des Straßen- und Grünflächenamts.

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 in Kategorie: 
Politik

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