Eine beunruhigende Serie von Kellerbränden hält Neu-Hohenschönhausen in Atem. Wie die Berliner Morgenpost am 4. Januar 2025 berichtete, wurden bei einem erneuten Brand in einem Mehrfamilienhaus zwei Feuerwehrleute verletzt. Das betroffene Gebäude ist nun unbewohnbar. Die Polizei vermutet Brandstiftung, und das Landeskriminalamt führt die Ermittlungen.
Die Kellerbrände in diesem Gebiet häufen sich bereits seit über einem Jahr. Der Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Lichtenberg sieht einen politischen Hintergrund und weist in einem Bericht vom 23. Juni 2023 auf einen rechtsextremen Zusammenhang hin. Die Täter legen demnach die Feuer aus rechtsextremistischen Motiven und zielen gezielt auf Geflüchtete. In Drohbriefen bekannten sie sich zu den Taten und nahmen dabei den Tod von Menschen billigend in Kauf.
Weiter berichtet die VVN-BdA, dass im Juni 2023 ein Verdächtiger zwar wegen des Verfassens der Drohbriefe verurteilt, jedoch vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen wurde. Die Ermittlungen gegen ihn und drei weitere Personen im Zusammenhang mit weiteren Bränden dauern an. Die Organisation befürchtet eine erneute Zunahme der Brandserie nach der Haftentlassung des Verurteilten.
Bereits am 30. Juli 2022 berichtete die Berliner Zeitung über einen Kellerbrand in einem Elfgeschosser in Neu-Hohenschönhausen. Damals gab es keine Verletzten, die Brandursache blieb jedoch ungeklärt. Auch die dpa meldete diesen Vorfall.
Die Vorfälle verdeutlichen die Gefahr rechtsextremer Gewalt in der Hauptstadt. Die VVN-BdA ruft zu Wachsamkeit und Engagement gegen Rassismus im Kiez auf und bittet die Bevölkerung um Hinweise.
Quellen:
- Berliner Morgenpost: "Keller brennen in Neu-Hohenschönhausen – Mietshaus unbewohnbar" (04.01.2025)
- VVN-BdA Lichtenberg: "Schaut nicht weg – Rechte Kellerbrände stoppen!" (23.06.2023)
- Berliner Zeitung: "Kellerverschläge brennen in Wohnhaus in Neu-Hohenschönhausen" (30.07.2022)
- dpa Berlin/Brandenburg (30.07.2022)