In der Silvesternacht 2023 löste ein Video des Influencers Atallah Younes Empörung und Entsetzen aus. Der Clip, ursprünglich auf Instagram gepostet und später entfernt, zeigt Younes beim Abfeuern einer Feuerwerksrakete auf ein Wohngebäude in Berlin-Neukölln. Die Rakete dringt durch ein Fenster im dritten Stock ein und explodiert im Wohnungsinneren. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, hat die Berliner Polizei Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen.
Das in den sozialen Medien schnell zirkulierende Video zeigt Younes mit weißer Jacke und Mütze, wie er die Rakete zündet und auf das Wohnhaus abfeuert. Das Zersplittern der Fensterscheibe und ein darauffolgender Knall sind deutlich zu hören. Laut t-online befand sich die Wohnung in der Weserstraße.
Ob sich zum Zeitpunkt der Explosion Personen in der Wohnung aufhielten, ist zunächst unklar. Laut Kölner Stadt-Anzeiger behauptete Younes später, das Zimmer sei leer gewesen. Die Polizei ermittelt die genauen Umstände des Vorfalls. Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber t-online, dass niemand verletzt wurde und die Bewohner das Feuer schnell löschten. Es entstand geringer Sachschaden. Trotzdem ermittelt das Brandkommissariat wegen versuchter schwerer Brandstiftung.
Younes, der auf Instagram über 300.000 Follower zählt, hat sich mittlerweile für den Vorfall entschuldigt. t-online berichtet, er habe auf seinem Instagram-Kanal ein Video veröffentlicht, in dem er auf Arabisch sagt: „Was gestern passiert ist, war ein Fehler und wir haben uns beim Hausbesitzer entschuldigt“. Ein weiteres Video, ebenfalls von t-online erwähnt, zeigt Younes mit zwei anderen Männern auf einem Sofa. Einer der Männer soll der Geschädigte der Raketenattacke sein. Younes sagt in dem Video: „Wir waren heute bei Hag Abu Mohamad und haben um Vergebung gebeten".
Der Vorfall ereignete sich inmitten einer von zahlreichen, teils gewalttätigen Zwischenfällen geprägten Silvesternacht in Berlin. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet von gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen die Polizei im Laufe der Nacht 400 Personen festnahm. Younes war nicht unter den Festgenommenen.
Wie t-online berichtet, bestätigte die Berliner Polizei auf Twitter (X), dass ihr das Video bekannt ist und Ermittlungen eingeleitet wurden. Der Vorfall wirft Fragen zum Umgang mit gefährlichem Feuerwerk und zur Verantwortung von Influencern in den sozialen Medien auf.
Quellen:
- Kölner Stadt-Anzeiger: "Influencer schießt Rakete in Berliner Wohnung – und sieht sich nach Ermittlungen als Opfer"
- t-online: "Silvester in Berlin: Influencer schießt Rakete in Wohnung – Video"
- Neue Zürcher Zeitung: "Ein Influencer aus Berlin schiesst vor laufender Kamera eine Silvesterrakete in eine fremde Wohnung – und bleibt vorerst auf freiem Fuss"