An der Nelson-Mandela-Schule in Charlottenburg sorgt die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg für Diskussionen. Streitpunkt ist eine temporäre Schulstraße in der Pfalzburger Straße, deren Einrichtung, wie der RBB berichtete, die Eltern vor eine große Herausforderung stellt: Sie müssen die 700 Kilogramm schweren Absperrungen täglich selbst auf- und abbauen.
Wie t-online berichtet, ist die temporäre Schulstraße, die täglich von 7:30 Uhr bis 8:15 Uhr den Autoverkehr aussperrt, das Ergebnis jahrelanger Bemühungen der Eltern um mehr Sicherheit für ihre Kinder. Ergänzend wurden am Hohenzollerndamm zwei Haltezonen für Elterntaxis eingerichtet.
Auch auto motor und sport thematisierte den hohen Aufwand für die Eltern. So beschrieb Vater Florian Kobler gegenüber dem RBB die Situation: "Auf den Hubwagen passen zwei von diesen tonnenschweren Barken, 18 Stück, also neunmal hin und her." Dies ersetze ihm an diesen Tagen den Gang ins Fitnessstudio.
Die B.Z. zitierte Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffenegger (Grüne) mit der Aussage: "Absperrende, absichernde Maßnahmen sind keine Aufgabe der Bezirke, wir ordnen lediglich diese Maßnahmen an". Er fügte hinzu, die Eltern hätten "immer wieder die Bereitschaft signalisiert, täglich, die Schwerelemente auf- und abbauen".
Laut einer auf berlin.de veröffentlichten Stellungnahme des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf hatten sich Elternvertreter bereits im März an den Bezirk gewandt. Da der tägliche Aufwand für die temporäre Schulstraße als unzumutbar galt, schlug der Bezirk eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung vor. Die Elternvertreter lehnten dies jedoch ab.
Ragnhild Sørensen von "Changing Cities", zitiert von t-online, betonte, die Eltern hätten zwar ihre Mitarbeit bei der Gestaltung der Schulstraße zugesagt, jedoch nicht in dem Maße, die schweren Schilder täglich selbst zu bewegen. Die Verantwortung für die Verkehrssicherheit liege bei den Behörden.
Wie die Berliner Zeitung berichtete, konnten in einer gemeinsamen Erklärung von Elternvertretung und Bezirksamt die Missverständnisse bezüglich der Zuständigkeiten geklärt werden. Die temporäre Schulstraße wird noch eine Woche bestehen bleiben, bevor die Gesamtelternvertretung eine endgültige Entscheidung trifft.
Quellen:
- RBB24: "Eltern müssen 700 Kilogramm Verkehrsschilder täglich selbst aufstellen"
- t-online: "Berlin: Eltern bauen täglich 700 Kilo Verkehrsschilder für Schulstraße auf"
- B.Z.: "Behörden-Irrsinn: Eltern müssen 700 Kilo Absperrungen für Schulstraße selbst aufbauen"
- auto motor und sport: "Berlin: Eltern richten selbst eine Schulstraße für mehr Sicherheit ein"
- berlin.de: "Stellungnahme zur Diskussion um die temporäre Schulstraße Pfalzburger Straße"
- Berliner Zeitung: "Charlottenburg: Wie die Schulwege an der Nelson-Mandela-Schule sicherer werden sollen"