Die Diskussion um die Bebauung des Tempelhofer Feldes ist erneut entbrannt. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) schlägt vor, am Rand des ehemaligen Flughafens Wohnungen zu errichten. Laut „Tagesspiegel“ könnte eine Bürgerbefragung zeitgleich mit der Abgeordnetenhauswahl 2026 stattfinden. Wegner spricht von 15.000 bis 20.000 möglichen Wohnungen am Feldrand und betont, dass eine mehrheitsfähige Vision für die Fläche gefunden werden müsse.

Dieser Vorschlag widerspricht dem Ergebnis des Volksentscheids von 2014, der sich gegen eine Bebauung aussprach. Angesichts der angespannten Wohnungslage in Berlin mit steigenden Mieten mehren sich jedoch die Stimmen, die eine Bebauung zumindest in Teilen des Tempelhofer Feldes befürworten. CDU und SPD haben die erneute Auseinandersetzung mit der Zukunft des Geländes in ihrem Koalitionsvertrag verankert.

Wie eine von der Regierung initiierte Bürgerbefragung rechtlich gestaltet werden kann, ist noch offen. Wegner beteuert jedoch, dass die Koalition an einer Lösung arbeitet. Bereits im März 2023 berichtete der rbb über ähnliche Vorschläge Wegners im Kontext der Koalitionsverhandlungen mit der SPD. Die „Berliner Morgenpost“ thematisierte die mögliche Bebauung ebenfalls im Februar 2024 und zitierte Wegners Forderung nach einem neuen Konzept für das Areal. Auch t-online berichtete im Februar 2024 über Wegners Initiative und hob seine Argumentation hervor, dass die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eine zentrale soziale Aufgabe für Berlin darstelle.

Die Initiative „100% Tempelhofer Feld“, die sich für den Erhalt der Freifläche stark macht, kritisiert die Pläne des Senats. Sie verweist auf den Volksentscheid von 2014 und das daraus entstandene Tempelhofer Feld Gesetz. Die „taz“ berichtete im Januar 2024 über die Bürgerbeteiligungspläne des Senats und sprach von „Fake-Demokratie“. Das „Neue Deutschland“ betonte im Juni 2023 die klimatische Bedeutung des Tempelhofer Feldes für die Stadt. Die „Berliner Zeitung“ kommentierte Wegners Vorstoß im März 2023 kritisch und hinterfragte seinen Umgang mit dem Bürgerwillen. Im selben Medium wurde im Februar 2024 über den Berliner Stadtentwicklungsplan Wohnen berichtet, der Flächen für den Bau von etwa 249.000 Wohnungen – ohne das Tempelhofer Feld – vorsieht.

Quellen:

- Berliner Morgenpost - Tagesspiegel - rbb24 - t-online - Berliner Zeitung - taz - Neues Deutschland - Initiative 100% Tempelhofer Feld
Veröffentlich am 
November 25, 2024
 in Kategorie: 
Politik

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