Brückenbruch in Großenhain: Abbruch und Umleitungen gefährden den Verkehr

Die B101-Brücke südlich von Großenhain ist einsturzgefährdet und wird deshalb abgerissen. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) gab bekannt, dass der Abbruch am Donnerstag, den 19. Dezember 2024, beginnt. Risse im Bauwerk und die Ergebnisse entnommener Proben deuten auf eine Beeinträchtigung der Tragfähigkeit hin, so das Lasuv. Die Brücke wurde bereits am Mittwoch für den Verkehr gesperrt. "Der Zustand des Bauwerkes, vorhandene Risse und entnommene Proben zeigen eine Gefährdung der Tragfähigkeit auf", zitiert BILD Rosalie Stephan, Sprecherin des Landesamts für Straßenbau und Verkehr.

Die Brückensperrung führt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Der motorisierte Verkehr wird umgeleitet. Die Umleitung aus Richtung Großenhain führt über die S 81 nach Lenz, weiter über Geißlitz nach Großdobritz, dann über die S 177 bis Meißen und schließlich über die B 101 via Ockrilla, Gävernitz und Priestewitz zurück nach Großenhain. Die Gegenrichtung folgt der gleichen Route. Auch der Bahnverkehr zwischen Dresden und Berlin ist betroffen und wird über Priestewitz umgeleitet, was zu einer Fahrzeitverlängerung von 10 bis 15 Minuten führt. Laut MDR Sachsen beginnt die Sperrung für den Bahnverkehr am Mittwoch um 18 Uhr. Die Bahn erklärte: "Nach derzeitiger Planung kann der betreffende Streckenabschnitt zwischen Großenhain Berliner Bahnhof und Kottewitz im Laufe des 24. Dezember 2024 nach Abschluss der Arbeiten wieder in Betrieb genommen werden."

Die Brücke bei Großenhain ist eine von 19 Brücken in Sachsen, die nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September einer Sonderprüfung unterzogen werden. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, ergaben Untersuchungen der Carolabrücke, dass der in den 1960er- bis 1980er-Jahren verwendete Hennigsdorfer Spannstahl eine mögliche Hauptursache für den Einsturz gewesen sein könnte. Die 19 betroffenen Brücken – neun auf Bundesstraßen und zehn auf Staatsstraßen – werden nun eingehend untersucht. Die Brücke bei Großenhain ist die erste dieser Brücken, die abgerissen werden muss.

Auch die Elbbrücke in Bad Schandau wurde im November wegen Rissen gesperrt, wie MDR Sachsen berichtet. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit der Sonderprüfungen und die Wichtigkeit der Instandhaltung der Brückeninfrastruktur in Sachsen.

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