Berlins 29-Euro-Ticket steht offenbar vor dem Aus. Laut übereinstimmenden Berichten von Zeit Online, der Berliner Zeitung und anderen Medien, die sich auf dpa und eigene Informationen berufen, plant die Berliner Regierungskoalition aus CDU und SPD, das sogenannte Berlin-Abo im Haushaltsplan 2025 zu streichen. Die damit verbundenen jährlichen Kosten von bis zu 300 Millionen Euro sollen eingespart werden. Eine offizielle Bestätigung des Senats wird am Dienstag erwartet.
Das erst im Juli dieses Jahres eingeführte Jahresabonnement ermöglicht Berlinerinnen und Berlinern die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zum Preis von 29 Euro pro Monat. Es steht in direkter Konkurrenz zum bundesweit gültigen 49-Euro-Deutschlandticket. Die Einführung des Berlin-Abos war vor allem ein Erfolg der SPD, die sich im Koalitionsvertrag dafür stark gemacht hatte. Auch die CDU hatte sich im Wahlkampf für bezahlbarere Mobilität ausgesprochen.
Der genaue Zeitpunkt des Auslaufens des Tickets ist noch offen. Wie die Berliner Zeitung berichtet, wurde während der Haushaltsverhandlungen auch eine Preiserhöhung auf 39 Euro diskutiert. Letztendlich scheint sich die CDU mit ihrer Forderung nach einer vollständigen Abschaffung durchgesetzt zu haben. Für das einstige Prestigeprojekt der ehemaligen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ist dies laut Berliner Zeitung ein erheblicher Rückschlag.
Bereits im Vorfeld seiner Einführung war das 29-Euro-Ticket auf Kritik gestoßen, unter anderem aus Bayern und von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Wissing hatte im April betont, dass im Nahverkehr neben günstigen Preisen auch ein attraktives Angebot entscheidend sei. "Da scheint ja genügend Geld in der Kasse zu sein", zitiert ihn dpa aus dieser Zeit.
Quellen:
- ZEIT ONLINE
- dpa
- Berliner Zeitung
- General-Anzeiger Bonn
- t-online
- Freie Presse