Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) planen den Bau ihrer neuen Zentrale am Südkreuz in Tempelhof-Schöneberg. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen, und die Kosten werden auf etwa 190 Millionen Euro geschätzt (Entwicklungsstadt Berlin). Kernstück des Neubaus ist ein 17-geschossiges Bürogebäude, das in Holzbauweise errichtet werden soll.

Das Projekt der neuen BSR-Zentrale ist seit 2017 in Planung. Eine interne Präsentation des Projekts an die Belegschaft wurde bereits durchgeführt (Tagesspiegel). Die dort verwendeten Kostenkalkulationen stammen allerdings aus dem Jahr 2022. Die Investitionssumme von 190 Millionen Euro umfasst neben den Baukosten auch Ausgaben für die Ausstattung und den Umzug. Insidern erscheinen diese Kosten, die intern mit einer geringeren Belastung als bei einer Kernsanierung begründet werden, überhöht (Tagesspiegel).

Der neue Gebäudekomplex entsteht auf dem Areal des ehemaligen Recyclinghofs an der Ecke Wilhelm-Kabus-Straße / Ella-Barowsky-Straße und umfasst eine Bruttogeschossfläche von ca. 50.000 Quadratmetern. Zwei Gebäude sind geplant: ein siebengeschossiger Bau für die BSR-Verwaltung mit rund 20.000 Quadratmetern und ein 17-stöckiges Bürohochhaus mit etwa 30.000 Quadratmetern, das neben Büroflächen auch Konferenz- und Einzelhandelsflächen beherbergen wird. Die BSR plant, 5.000 Quadratmeter des Hochhauses an die landeseigene Berlinovo zu verkaufen (Tagesspiegel). Dieser Verkauf dürfte der BSR Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich generieren und die Umsetzung des Projekts erleichtern.

Die neue Zentrale bietet Platz für rund 680 Mitarbeiter. Im Erdgeschoss ist eine öffentliche Empfangshalle geplant, die sich mit den Themen Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit befasst. Ergänzend wird ein Umweltlehrpfad über das Gelände führen. Zwischen den beiden Gebäuden entsteht ein begrünter Platz.

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Element des gesamten Projekts. Der prämierte Entwurf der Wiener Büros Franz&Sue und Schenker Salvi Weber setzt auf eine überwiegend hölzerne Konstruktion. Für die Fassade sind wiederverwendbare Keramikelemente vorgesehen, während recycelte Fliesen und Ziegel für Böden und Wände verwendet werden sollen.

Das Bauprojekt am Südkreuz fügt sich in eine Reihe abgeschlossener Bauvorhaben in der „Schöneberger Linse“ ein (Entwicklungsstadt Berlin). In den vergangenen Jahren entstanden rund um den Bahnhof diverse Gewerbe- und Wohnprojekte, darunter die Deutschland-Zentrale von Vattenfall, ebenfalls ein Holzhybrid-Bau, und das Stadtquartier Südkreuz mit 664 Wohnungen.

Quellen: Entwicklungsstadt Berlin, Der Tagesspiegel, www.german-architects.com, BSR, ARGE Franz&Sue, Schenker Salvi Weber

Veröffentlich am 
18/11/2024
 in Kategorie: 
Wirtschaft

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