In Köpenick wurden am 20. November 2024 neue Gedenktafeln zur Erinnerung an den ehemaligen Jüdischen Friedhof und das ehemalige Jüdische Altersheim enthüllt. Die Einweihungszeremonie fand laut Bezirksamt Treptow-Köpenick an der Ecke Mahlsdorfer Straße/Gehsener Straße statt. Die Tafeln sollen dem ehemaligen Friedhof, der in der NS-Zeit geschändet und später in eine Grünanlage umgestaltet wurde, wieder einen würdigen Platz im Gedenken an die jüdische Geschichte des Bezirks geben. (Quelle: Bezirksamt Treptow-Köpenick auf Facebook)
Bezirksstadtrat Marco Brauchmann (Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport) hob die Bedeutung der Gedenktafeln für die lokale Geschichte hervor. Der Jüdische Friedhof wurde 1894 von der „Synagogen-Gemeinde Cöpenick“ erworben. Nach seiner Schändung in der NS-Zeit wurde er zwar 1948 zur Wiederherstellung vorgesehen, verfiel jedoch erneut und wurde Ende der 1950er Jahre in eine Grünfläche umgewandelt. Die verbliebenen Grabsteine wurden 1968 auf den Jüdischen Friedhof Weißensee umgebettet. (Quelle: Mein Berlin)
Auch das ehemalige Jüdische Altersheim in der Mahlsdorfer Straße 94, dessen Bewohner*innen 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, wird durch die neuen Gedenktafeln gewürdigt. Eine bisher schwer zugängliche Gedenktafel im Innenhof eines Wohnhauses an der Gehsener Straße wurde versetzt und durch zusätzliche Informations- und Hinweistafeln ergänzt. Brauchmann betonte den Anspruch an eine barrierefreie Erinnerungskultur. Die Veranstaltung wurde vom Beauftragten des Bezirks für Antisemitismusprävention und dem Heimatverein Köpenick unterstützt. (Quelle: Mein Berlin)
Oliver Igel erinnerte auf Instagram daran, dass auf dem Jüdischen Friedhof von 1887 bis 1937 jüdische Bürger*innen bestattet wurden. Nach der Schändung in der Reichspogromnacht 1938 wurden die verbliebenen Grabsteine zunächst zu einer Pyramide aufgeschichtet und schließlich 1968 nach Weißensee gebracht. Angesichts zunehmenden Antisemitismus sei das Gedenken an jüdische Kultur und Geschichte besonders wichtig, so Igel. (Quelle: Instagram-Profil von oliver_igel)
Die Berliner Zeitung berichtete am 22.11.2024 ebenfalls über die Einweihung und erwähnte die Umwandlung des Friedhofs in eine Grünanlage nach seiner Schändung während der NS-Zeit. (Quelle: Berliner Zeitung)
Quellen:
- Berliner Zeitung (22.11.2024)
- Bezirksamt Treptow-Köpenick auf Facebook
- Instagram-Profil von oliver_igel
- Mein Berlin (https://www.mein-berlin.de/treptow-koepenick/erinnerungskultur-neue-gedenktafeln-in-koepenick-eingeweiht/)