Ladendiebstähle nehmen immer mehr zu und stellen für viele Geschäfte eine große Herausforderung dar. Besonders betroffen ist die Berliner Reformhauskette „Demski“ mit ihren acht Filialen, wie rbb|24 berichtet. Die Inhaber, Carolin und Marc-Andreas Demski, sehen die Existenz ihres Familienunternehmens durch die anhaltende Diebstahlserie gefährdet.
Der wöchentliche Schaden durch Diebstähle beläuft sich laut rbb|24 auf rund 10.000 Euro. Marc-Andreas Demski erklärte gegenüber rbb|24, dass Diebe es vor allem auf Olivenöl und hochwertige Nahrungsergänzungsmittel abgesehen haben. Als Gegenmaßnahme müssen viele Produkte in Vitrinen eingeschlossen oder mit Diebstahlsicherungen versehen werden, was das Einkaufserlebnis für ehrliche Kunden deutlich einschränkt. Leere Verpackungen und verschlossene Vitrinen prägen inzwischen das Bild in den Demski-Filialen.
Im Gespräch mit rbb|24 berichtete Marc-Andreas Demski, dass die Diebstähle vor etwa ein bis zwei Jahren zugenommen hätten und inzwischen ein dramatisches Ausmaß erreicht hätten. Das ständige Misstrauen gegenüber der Kundschaft belaste die Inhaber sehr und beeinträchtige ihre Lebensqualität.
rbb|24 schildert ein Beispiel, das die Problematik verdeutlicht: Ein Dieb räumte am helllichten Tag ein ganzes Regal mit etwa 100 Schokoladentafeln leer. Trotz vorhandener Kameraaufnahmen konnte der Täter nicht gefasst werden. Ertappte Diebe werden in der Regel angezeigt, erhalten eine Geldstrafe und Hausverbot. Im schlimmsten Fall drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Die Demskis sind mit diesem Problem nicht allein. Wie rbb|24 berichtet, verzeichnen auch große Supermarktketten, insbesondere in den letzten Jahren, einen Anstieg der Ladendiebstähle. Die Polizei bestätigt diesen Trend laut rbb|24. Die bundesweite Kriminalstatistik 2023 weist über 400.000 Ladendiebstähle aus, ein Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Berlin wurden im gleichen Zeitraum knapp 40.000 Fälle registriert – rund 10.000 mehr als noch 2021.
Die Gründe für den Anstieg der Diebstähle sind laut Polizei unklar. Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, äußerte gegenüber rbb|24 Zweifel daran, dass finanzielle Not die Hauptursache für die Diebstähle sei. Gestohlen würden vorwiegend Luxusgüter und teure Kosmetika, und das Problem betreffe alle Gesellschaftsschichten. Marc-Andreas Demski bestätigte dies und berichtete von professionell agierenden Dieben mit Einkaufszetteln, aber auch von Diebstählen durch Stammkunden und organisierte Banden aus dem Ausland.
Carolin Demski, die täglich in den Filialen präsent ist, schilderte rbb|24 ihre Begegnungen mit Ladendiebe. Sie ruft die Polizei oder verfolgt die Täter, wie in einem Fall, in dem sie zusammen mit ihrer Tochter einem Mann hinterherlief und die gestohlene Ware zurückeroberte. Solche Situationen verlaufen jedoch nicht immer glimpflich. Ein Mitarbeiter wurde kürzlich von einem Dieb mit Krücken angegriffen und verletzt.
Der Einsatz von Ladendetektiven ist für die Demskis finanziell nicht tragbar. Alternative Maßnahmen, wie beispielsweise ein Eintrittsgeld, lehnen sie ab. rbb|24 berichtet, dass die Demskis erwägen, ihre Kunden zukünftig nur noch über einen Tresen vor der Tür zu bedienen.
Quellen: rbb|24
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