Nach über sechsjähriger Bauzeit wurde die Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale am Christkönigssonntag, den 24. November 2024, feierlich mit einem Pontifikalamt wiedereröffnet. Die Sanierungskosten belaufen sich laut Erzbistum Berlin auf etwa 44,2 Millionen Euro und liegen damit im Rahmen der 2016 veranschlagten 40 Millionen Euro. Die Sanierung und der Teilneubau des angrenzenden Bernhard-Lichtenberg-Hauses werden jedoch voraussichtlich die geplanten Kosten übersteigen und sind noch nicht abgeschlossen, berichtet die Deutsche Welle.
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte und 1963 wiedererrichtete Kathedrale, der erste katholische Kirchenbau Preußens nach der Reformation (1773), ist dem römischen Pantheon nachempfunden. Der Umbau war von Diskussionen begleitet, insbesondere die Schließung des Treppenabgangs von der Kirche zur Unterkirche stieß auf Kritik. Der ursprüngliche, moderne Innenraum stammte von Hans Schwippert (1899-1973). Die feierliche Wiedereröffnung fand am 24. November um 10 Uhr mit einem Pontifikalamt statt, dem Erzbischof Heiner Koch und sein Vorgänger, Kardinal Rainer Maria Woelki, beiwohnten, so die B.Z.
Der neugestaltete Innenraum präsentiert sich hell und weitläufig mit einem schlichten Altar im Zentrum unter der 30 Meter hohen Kuppel. Der aus Zement und Sand gegossene Altar in Halbschalenform enthält über tausend Steine aus dem gesamten Erzbistum, die von Gläubigen gestiftet wurden. Um den Altar herum sind die Sitzgelegenheiten kreisförmig angeordnet. Im Gegensatz zur prunkvollen Gestaltung benachbarter Gebäude wie der Staatsoper oder dem Berliner Dom verzichtet die Kathedrale auf opulente Verzierungen. Architekt Peter Sichau betont laut Deutscher Welle den Fokus auf die Gemeinschaft im Gottesdienst, ganz im Sinne frühchristlicher Rundbauten.
Erzbischof Heiner Koch wünscht sich, dass die Kathedrale, wie die Deutsche Welle ihn zitiert, ein Ort der Begegnung für Menschen aller Religionen und Weltanschauungen wird und auch für Nicht-Christen offen steht. Im Untergeschoss befinden sich ein Taufbecken, das groß genug für die Taufe von Erwachsenen ist, sowie zwölf Themenräume für Meditation, Gebet und Beichte. Ein "Raum der Umkehr" thematisiert die sexualisierte Gewalt in der Kirche.
Die Finanzierung des Umbaus trugen das Erzbistum Berlin, andere deutsche Bistümer, der Bund und das Land Berlin. Die Renovierung des Bernhard-Lichtenberg-Hauses wird voraussichtlich teurer als geplant, das Erzbistum hat dafür aber Rücklagen gebildet, erklärte Dompropst Przytarski gegenüber der Deutschen Welle.
Auch ntv berichtete über die Wiedereröffnung und die damit verbundenen Kosten. Der Sender hob ebenfalls die Kontroversen um den Umbau und die Schließung der zentralen Bodenöffnung hervor.
Quellen:
- Webseite des Erzbistums Berlin
- rbb
- tagesschau.de
- Deutsche Welle
- B.Z.
- ntv