Unkontrollierter Raketenabsturz über Deutschland: Experten geben Entwarnung

Unkontrollierter Raketenabsturz über Deutschland: Experten geben Entwarnung

In der Nacht zum Mittwoch wurde ein spektakuläres Leuchten am Nachthimmel über Deutschland beobachtet. Wie der rbb24 berichtete, handelte es sich um die verglühende zweite Stufe einer Falcon-9-Rakete von SpaceX. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erfolgte unkontrolliert, wie auch die Hessenschau bestätigte. Das Ereignis sorgte für zahlreiche Meldungen in den sozialen Medien, wie rbb24 dokumentierte. Das Weltraumlagezentrum, so rbb24, bestätigte den Vorfall. Die Rakete war am 1. Februar in den USA gestartet, wie die Tagesschau berichtet. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Trümmerteile Deutschland getroffen haben.

Holger Krag, Leiter des Space Debris Office der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), erklärte gegenüber rbb24, dass bei solchen Ereignissen zwar einige Teile am Boden ankommen können, dies aber im vorliegenden Fall keine große Gefahr darstellte. Er schätzte, dass "vielleicht eine Handvoll Teile übrig geblieben" seien. Die Wahrscheinlichkeit, von einem solchen Trümmerteil getroffen zu werden, verglich er mit der Wahrscheinlichkeit, zweimal hintereinander vom Blitz getroffen zu werden.

Wie Krag weiter ausführte, verglühen zwischen 20 und 40 Prozent der ursprünglichen Masse nicht. Bestandteile aus Aluminium schmelzen in der Regel weg, während hitzebeständigere Materialien wie Titan oder Edelstahl, die beispielsweise in Tanks oder Düsen verwendet werden, eher die Erdoberfläche erreichen. Die Auswirkungen der entstehenden Metallasche auf Mensch und Umwelt sind laut Krag noch Gegenstand der Forschung.

Der unkontrollierte Wiedereintritt von Weltraumschrott ist laut Krag kein Einzelfall. Jährlich gelangen so 200 bis 300 Tonnen Material unkontrolliert zurück zur Erde. Wie der NDR berichtete, zerfällt das Raketenteil beim Wiedereintritt aufgrund der Hitze in Fragmente. Kontrollierte Wiedereintritte, wie sie bei bemannten Missionen oder größeren Objekten durchgeführt werden, finden in unbewohnten Gebieten wie dem Südpazifik statt. Laut Focus Online verglühte die Raketenstufe über NRW. Krag betonte gegenüber rbb24 die Notwendigkeit, bereits bei der Entwicklung von Raumfahrzeugen kontrollierte Wiedereintritte für größere Objekte einzuplanen.

Die zunehmende Zahl an Satellitenstarts, insbesondere von kleineren Satelliten in niedrigeren Umlaufbahnen, führt laut Krag zu einem Anstieg der Wiedereintritte. Wie rbb24 berichtet, befinden sich insgesamt 39.000 menschengemachte Objekte im All, darunter nicht nur Satelliten, sondern auch Trümmerstücke und ausgediente Raketenstufen. Die Esa arbeite an einer Mission, um einen gestrandeten Satelliten nachträglich zu entsorgen.

Krag plädiert für eine internationale Regelung, die unter anderem vorschreibt, dass Satelliten nach ihrer Nutzungsdauer selbstständig entsorgt werden und Raketenstarts nur erlaubt werden, wenn die Objekte nach 25 Jahren wieder aus dem All entfernt werden.

Quellen:

Veröffentlich am 
20/2/2025
 in Kategorie: 
Politik
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von KI erstellt.

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen