Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) hält weiter an dem ehemaligen Galeries-Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße als neuen Standort für die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) fest. Laut dpa bekräftigte er seine Entschlossenheit und erklärte, die Idee nicht aufzugeben. Er verwies auf die noch laufenden Gespräche zwischen der Berliner Immobilienmanagement GmbH und dem Eigentümer Tishman Speyer. Solange diese verhandelt werde, sehe er weiterhin Chancen für eine Realisierung, besonders angesichts der knappen Haushaltslage, die kreative Lösungen erfordere.

Chialo unterstrich die Notwendigkeit einer zentralen Bibliothek für Berlin und bezog sich dabei auf Umfragen, die eine Präferenz der Berliner Bevölkerung für einen Standort im Stadtzentrum belegen. Wie nachtkritik.de berichtet, sieht die ZLB in dem Gebäude des Architekten Jean Nouvel ideale Voraussetzungen. Die großzügige Fläche und die bestehende Infrastruktur böten optimale Bedingungen für eine moderne Bibliothek.

Das Galeria-Kaufhaus am Alexanderplatz ist derzeit keine Option, da die Sicherung der dortigen Arbeitsplätze Priorität hat, so Chialo gegenüber der dpa. Nur wenn diese Bemühungen scheitern, käme das Gebäude für die ZLB in Betracht. Die Berliner Morgenpost berichtet, dass der Mietvertrag der Galeria am Alexanderplatz am 31. Dezember 2025 ausläuft. Ob Galeria danach zurückkehrt, ist ungewiss.

Finanzsenator Stefan Evers (CDU) äußerte zuvor Bedenken bezüglich der Umbaukosten des Lafayette-Gebäudes. Die dringend notwendige Sanierung der derzeit auf zwei Standorte verteilten ZLB wird seit Jahren diskutiert. Berlin-live.de berichtet, die ZLB sehe den Vorschlag des Kultursenators als Jahrhundertchance und habe eine Online-Petition gestartet, um Unterstützung für den Umzug in die Friedrichstraße zu mobilisieren.

Alternative Vorschläge, wie die Umnutzung des ICC, lehnt die ZLB ab. Berlin-live.de berichtet, ZLB-Betriebsdirektor Jonas Fonsa habe den Vorschlag als reine Rhetorik bezeichnet und die Ungeeignetheit des Gebäudes hervorgehoben.

Die Debatte um den zukünftigen Standort der ZLB verdeutlicht die Herausforderungen der Berliner Kulturpolitik: schrumpfende Budgets und die Notwendigkeit, innovative Lösungen zu finden. Auch nachtkritik.de berichtet über die massiven Sparmaßnahmen im Kulturbereich und die damit verbundenen Schwierigkeiten für die Berliner Theaterlandschaft.

Quellen:

  • dpa (Deutsche Presse-Agentur)
  • Berliner Morgenpost
  • Berlin-live.de
  • nachtkritik.de
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Veröffentlich am 
24/12/2024
 in Kategorie: 
Kultur

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