Nach den Silvesterkrawallen 2024/25 hat die Diskussion um ein Verbot von privatem Feuerwerk in Deutschland wieder an Intensität gewonnen. Eine von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Berlin gestartete Petition für ein bundesweites Böllerverbot hat bis Freitagvormittag bereits über 270.000 Unterschriften gesammelt, wie rbb24 berichtet. Die Petition richtet sich an die Berliner Innensenatorin sowie die Bundesinnenministerin.

Die zahlreichen Vorfälle der Silvesternacht, darunter Verletzte, Angriffe auf Einsatzkräfte und Sachbeschädigungen durch Feuerwerkskörper, haben zu einem sprunghaften Anstieg der Unterstützerzahlen geführt. rbb24 dokumentiert beispielsweise die Aussagen von Anwohnern eines beschädigten Hauses in Berlin-Schöneberg, die von heftigen Explosionen und starken Druckwellen berichteten.

Die GdP argumentiert, ein bundesweites Verbot sei unerlässlich, um die Gewalt gegen Polizei und Feuerwehr sowie den Missbrauch von Böllern als Waffen zu unterbinden. Statt chaotischer Zustände auf den Straßen strebt die Gewerkschaft, laut rbb24, organisierte Feuerwerksveranstaltungen an. Auch die Deutsche Umwelthilfe spricht sich laut rbb24 für ein Verbot aus.

Die Berliner Zeitung (BLZ) meldet am Freitagnachmittag sogar über 330.000 Unterzeichner der Petition und weist darauf hin, dass diese bereits vor zwei Jahren nach ähnlichen Vorfällen initiiert wurde.

Die GdP fordert den Berliner Senat auf, alle Möglichkeiten für ein Böllerverbot auf Landesebene auszuschöpfen und sich nicht nur auf die Bundesebene zu verlassen. GdP-Sprecher Benjamin Jendro erklärte gegenüber der dpa, es gebe keine gesetzlichen Hürden für ein landesweites Verbot. Berlin könne beispielsweise die bestehenden Verbotszonen auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten oder die Anzahl der Geschäfte, die Pyrotechnik verkaufen dürfen, reduzieren. Änderungen auf Bundesebene seien zwar die beste Lösung, Berlin könne aber auch eigenständig handeln, so Jendro laut dpa.

Wie die NOZ berichtet, unterstützt auch die Polizei-Gewerkschaft die Petition und fordert ein bundesweites Böllerverbot. Die Gewalt gegen Einsatzkräfte wird kritisiert und für professionell organisierte Feuerwerke plädiert.

Auch RTL News berichtet über die Petition und die breite Unterstützung für ein Böllerverbot. Der Sender zitiert Experten, die die Sprengkraft illegaler Feuerwerkskörper mit militärischem Sprengstoff vergleichen.

Quellen:

    - rbb24: "Nach Silvester: Hundertausende unterstützen Petition für Böllerverbot" - Berliner Zeitung (BLZ): "Hunderttausende Unterschriften für Böllerverbot: Petition läuft noch bis Montag" - NOZ: "Viele Leute gegen Böller" - Rheinische Post: "Viele Leute gegen Böller" - RTL News: "Heiße Diskussion: Kommt jetzt tatsächlich ein Böllerverbot?" - dpa
Veröffentlich am 
3/1/2025
 in Kategorie: 
Politik

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