Berlin bleibt Spitzenreiter bei den Mietpreiserhöhungen in Deutschland. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 24.11.2024 meldete, verteuerte sich Wohnen in der Hauptstadt im Jahr 2023 erheblich. Im Vergleich zu 2014 mussten Wohnungssuchende in den 14 größten deutschen Städten deutlich mehr für Miete ausgeben. Grundlage dieser Zahlen ist eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken, basierend auf online verfügbaren Angeboten für Erst- und Wiedervermietungen.

Der Großraum Berlin verzeichnet die deutlichsten Mietsteigerungen für neue Mieter. Laut einem Bericht der ZEIT ONLINE vom 1. Juni 2024, der sich auf dpa und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bezieht, stiegen die Erst- und Wiedervermietungsmieten in Potsdam um 31,2 Prozent. In Berlin lag der Anstieg bei 26,7 Prozent. Diese Werte beziehen sich auf online inserierte Wohnungen mit einer Größe zwischen 40 und 100 Quadratmetern.

Auch in anderen Teilen Deutschlands sind die Mieten spürbar gestiegen, besonders in ländlichen Regionen. Beispiele hierfür sind die Prignitz in Brandenburg (+18 Prozent) und die mecklenburg-vorpommerschen Landkreise Vorpommern-Rügen (+20 Prozent) und Vorpommern-Greifwald (+15 Prozent). Die Linke sieht diese Entwicklung als besorgniserregend an, da in diesen Gebieten oft Menschen mit geringem Einkommen leben. Auch Regionen wie Tirschenreuth (+23,9 Prozent), Kaiserslautern (+19,3 Prozent) und Kaufbeuren (+17,4 Prozent) verzeichneten deutliche Mietanstiege.

Bundesweit stiegen die Erst- und Wiedervermietungsmieten im Jahr 2023 um durchschnittlich 7,3 Prozent. Während die Durchschnittsmiete bei 10,55 Euro pro Quadratmeter lag, mussten Berliner mit über 16 Euro pro Quadratmeter rechnen. Damit ist Berlin nach München (über 20 Euro pro Quadratmeter) die zweitteuerste Stadt Deutschlands in Bezug auf Mietpreise. Die Linke kritisiert, dass Berliner trotz vergleichsweise niedrigerer Einkommen höhere Mieten zahlen müssen.

Den starken Mietanstieg in Berlin bestätigt auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Gemäß dem am 01.02.2024 veröffentlichten Wohnindex des IW stiegen die Mietpreise im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,2 Prozent – der höchste Wert bundesweit. Das IW begründet den Anstieg mit Wohnraummangel und sinkenden Neubauzahlen. Die steigende Nachfrage nach Mietwohnungen aufgrund hoher Zinsen für Immobilienkäufe dürfte diesen Trend zusätzlich verstärken.

Laut einer Studie von empirica vom 17.07.2024 war München im zweiten Quartal 2024 mit 21,81 Euro pro Quadratmeter die teuerste Stadt Deutschlands. Berlin folgte mit 18,69 Euro pro Quadratmeter auf Platz zwei. Die Studie analysierte über 2 Millionen Inserate und berücksichtigte Neubauten mit gehobener Ausstattung und einer Größe von 60 bis 80 Quadratmetern.

Die Immobilien Zeitung berichtete am 04.10.2024 von einem weiteren Anstieg der Bestandsmieten in Berlin im dritten Quartal 2024 um 3,1% auf 14,19 Euro/qm. Nur Frankfurt und München verzeichneten höhere Preise. Der steigende Preisdruck in den Großstädten führt zu einer erhöhten Nachfrage im Umland.

Quellen:

  • dpa (24.11.2024)
  • ZEIT ONLINE (01.06.2024)
  • Institut der deutschen Wirtschaft (01.02.2024)
  • empirica (17.07.2024)
  • Immobilien Zeitung (04.10.2024)
Veröffentlich am 
November 24, 2024
 in Kategorie: 
Wirtschaft

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