Am Dienstag, den 26. November 2024, fand in Berlin eine großangelegte Razzia gegen den illegalen Handel mit Einweg-E-Zigaretten statt. Wie Staatsanwaltschaft und Zoll mitteilten, durchsuchten etwa 500 Beamte verschiedene Objekte in der Hauptstadt. Im Visier der Ermittler stand eine mutmaßliche Bande, die verdächtigt wird, unversteuerte und nicht zugelassene E-Zigaretten vertrieben zu haben. An dem Einsatz waren unter anderem das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg und die Berliner Polizei beteiligt. Laut Berliner Morgenpost sollen die Verdächtigen einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie angehören, die der Clankriminalität zugerechnet wird.
Die Durchsuchungen konzentrierten sich auf Wohnungen, Geschäftsräume und mutmaßliche Lager der Beschuldigten. rbb24 zufolge wurden dabei 400.000 unversteuerte E-Zigaretten, 600 Kilogramm Wasserpfeifentabak und mehr als 200.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Der Steuerschaden wird auf mindestens 500.000 Euro geschätzt.
Acht Verdächtige im Alter von 24 bis 41 Jahren stehen im Verdacht, seit mindestens Januar 2024 mit den illegalen E-Zigaretten gehandelt zu haben. Sie sollen die Waren unter Umgehung der Steuerbehörden nach Deutschland eingeführt und anschließend, vorwiegend über soziale Medien, an Jugendliche verkauft haben. Die Zeit berichtet, dass die Identität derjenigen, die die E-Zigaretten nach Deutschland geschmuggelt haben, noch ungeklärt ist. Den Beschuldigten sei jedoch bewusst gewesen, dass es sich um unversteuerte Ware handelte. Laut dpa waren neben Polizei und Zoll auch die Steuerfahndung und das THW an der Razzia beteiligt.
Der Leiter des Zollkriminalamts, Dr. Tino Igelmann, unterstrich die Bedeutung des Einsatzes im Kampf gegen Steuerhinterziehung und organisierte Kriminalität. Er hob hervor, dass Einweg-E-Zigaretten insbesondere bei Jugendlichen beliebt seien und der Schutz Minderjähriger vor den Gesundheitsrisiken im Vordergrund stehe. Die Berliner Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) sprach von einem wichtigen Erfolg. Der Verkauf von nikotinhaltigen und -freien Einweg-E-Zigaretten an Kinder und Jugendliche ist gemäß Jugendschutzgesetz verboten.
Quellen:
Berliner Morgenpost
rbb24
Die Zeit
dpa
https://www.zeit.de/news/2024-11/26/razzia-hunderttausende-e-zigaretten-an-jugendliche-verkauft