Ruppert Stüwe wird die Berliner SPD als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen. Der 46-jährige, bereits im Bundestag sitzende Politiker konnte sich am 18. Dezember 2024 auf der Landesvertreterversammlung knapp gegen seine Konkurrentin Ana-Maria Trăsnea durchsetzen. Wie die dpa berichtet, erhielt Stüwe 133 Stimmen (50,8 Prozent), Trăsnea 128. Es gab eine Enthaltung. Die Wahl fand im Willy-Brandt-Haus statt, so rbb24.
Stüwe ist seit 2021 Bundestagsabgeordneter. Der studierte Volkswirt arbeitete zuvor zehn Jahre bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG), wo er sich insbesondere mit strategischen Unternehmensfragen auseinandersetzte. Seit 2014 leitet er den SPD-Kreisverband Steglitz-Zehlendorf. Er wird, laut dpa, dem linken Flügel der Partei zugerechnet.
Der bevorstehende Wahlkampf gestaltet sich für die Berliner SPD als Herausforderung. Bei der Bundestagswahl 2021 erzielte die Partei in Berlin noch 22,2 Prozent der Zweitstimmen, lag damit knapp an der Spitze und konnte sechs Abgeordnete in den Bundestag entsenden. Aktuelle Umfragen lassen jedoch ein deutlich schlechteres Ergebnis erwarten. Eine im November von Infratest dimap für den RBB durchgeführte Umfrage sieht die Sozialdemokraten aktuell nur noch bei 13 Prozent, hinter CDU (24 Prozent), Grünen (22 Prozent) und AfD (17 Prozent). Auch bundesweit hat die SPD mit sinkenden Umfragewerten zu kämpfen. Dementsprechend hart umkämpft sind die aussichtsreichen Listenplätze, wie dpa/bb berichtet.
Trotz der schwierigen Ausgangslage zeigte sich die Landesvorsitzende Nicola Böcker-Giannini kämpferisch. Sie betonte, dass Wahlen nicht durch Umfragen, sondern am Wahltag entschieden werden. "Wir haben eine Chance und eine klare Aufgabe. Und die heißt: kämpfen, kämpfen, kämpfen", zitiert die dpa Böcker-Giannini. Das Ziel bleibe ein sozialdemokratischer Kanzler, Olaf Scholz. Auch Stüwe äußerte sich optimistisch und unterstrich die Bedeutung des bevorstehenden Wahlkampfes.
Stüwes Wahl zum Spitzenkandidaten findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Berliner SPD vor großen Aufgaben steht. Die Partei muss nun einen überzeugenden Wahlkampf führen, um verlorene Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen und ein besseres Ergebnis als von den aktuellen Umfragen prognostiziert zu erreichen.
Quellen:
- dpa Berlin/Brandenburg
- rbb24
- dpa/bb