Steigende Ladendiebstähle bedrohen die Existenz der Berliner Reformhauskette Demski. Wie der RBB berichtet, entsteht den acht Filialen ein wöchentlicher Schaden von rund 10.000 Euro. Diebe stehlen vorwiegend hochwertige Waren wie Olivenöl und Nahrungsergänzungsmittel. Inhaber Marc-Andreas Demski schilderte dem RBB seine schlaflosen Nächte und die Belastung durch das nun nötige Misstrauen gegenüber der Kundschaft. Das Einkaufserlebnis leidet ebenfalls: Verschlossene Vitrinen und leere Produktverpackungen prägen inzwischen das Bild in den Geschäften.

Demski zufolge haben die Diebstähle in den letzten ein bis zwei Jahren dramatisch zugenommen. Die Sicherheitsmaßnahmen, wie beispielsweise Diebstahlsicherungen und Glasvitrinen, beeinträchtigen das Einkaufserlebnis für Kunden und Inhaber gleichermaßen. Der RBB-Bericht zeigt unter anderem, wie ein Mann am helllichten Tag ein ganzes Regal mit Schokolade ausräumt.

Dieses Problem betrifft nicht nur Demski. Auch große Supermarktketten berichten dem RBB von einem massiven Anstieg der Ladendiebstähle in den letzten Jahren. Die polizeiliche Kriminalstatistik bestätigt diese Entwicklung. 2023 wurden bundesweit über 400.000 Ladendiebstähle registriert – ein Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Berlin wurden knapp 40.000 Fälle erfasst, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Die hohe Aufklärungsquote von 35.000 der 40.000 Berliner Fälle ändert nichts an der existenziellen Bedrohung für kleinere Geschäfte wie Demski.

Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, vermutet gegenüber dem RBB, dass die Diebstähle nicht hauptsächlich durch finanzielle Not der Täter motiviert sind. Gestohlen würden vor allem Luxusgüter und teure Kosmetikartikel. Demski bestätigt diese Beobachtung und berichtet von einer Mischung aus gewerbsmäßigen Dieben, Stammkunden und organisierten Banden.

Carolin Demski, die täglich in den Filialen arbeitet, schilderte dem RBB ihre Erfahrungen mit Ladendiebstählen. Sie berichtete von einem Vorfall, bei dem sie einem Dieb zusammen mit ihrer Tochter nachlief und die Ware zurückeroberte. Ein Mitarbeiter sei jedoch kürzlich von einem Dieb mit Krücken angegriffen worden. Die Kosten für Sicherheitsdienste sind für die Demskis nicht tragbar. Das Ehepaar erwägt daher, die Kunden zukünftig nur noch an einem Tresen vor der Tür zu bedienen.

Quellen:

Veröffentlich am 
December 2, 2024
 in Kategorie: 
Wirtschaft

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